Der Beitrag der Schweiz zur Erderwärmung? Praktisch null

    Die Schweiz hat seit der Industrialisierung weniger als zwei Tausendstel Grad zur globalen Erwärmung beigetragen. Diese Tatsache steht in unverhältnismässigem Kontrast zu den teuren und teils kontraproduktiven Massnahmen des Klimaschutzgesetzes. 

    (Bild: pixabay) Auch heute steuert unser Land nur rund einen Tausendstel zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.

    Im Abstimmungskampf zum Klimagesetz («Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit») wird über alles Mögliche gesprochen. Aber die zentrale Frage blenden wir aus: Nützten die mit dem Gesetz verbundenen einschneidenden Massnahmen überhaupt etwas? 

    Im Zentrum der Befürworter steht das Versprechen, wir könnten mit einer Annahme der Vorlage am 18. Juni das Klima und damit auch die schmelzenden Gletscher «schützen». Schliesslich ist das Gesetz ein indirekter Gegenvorschlag zur «Gletscher-Initiative» links-grüner Kreise. 

    Zugegeben, das klingt gut. Aber stimmt es auch? Die nüchterne Antwort lautet: nein. Das ergibt sich schon allein aus der Tatsache, dass wir in der Schweiz – was immer wir auch tun und lassen – das Klima gar nicht in dem Mass beeinflussen könnten, dass es den gewünschten Effekt hätte. Dies belegen die jüngsten wissenschaftlichen Zahlen zum Beitrag der einzelnen Länder zur Erderwärmung. 

    CO2-Ausstoss der Schweiz vernachlässigbar 
    Die Fakten: Im Zeitraum von 1850 bis 2021 – also seit der Industrialisierung – haben die Schweiz, ihre Menschen und Tiere das Klima mit dem Ausstoss von Treibhausgasen (CO2, Methan, Lachgas) um weniger als 0.002 Grad, also um knapp zwei Tausendstel Grad, erwärmt.

    Herausgefunden hat dies ein Team um den Klimaforscher Matthew Jones, der am Tyndall Centre for Climate Change Research an der School of Environmental Sciences an der University of East Anglia arbeitet. Dabei haben Matthew und seine Kollegen den Beitrag einzelner Länder zur Erderwärmung in den letzten 171 Jahren untersucht. Am grössten ist demnach der Anteil der USA (18.6 Prozent, 0.279 Grad) und Chinas (12.5 Prozent, 0.199 Grad). 

    Der Beitrag der Schweiz hingegen ist vernachlässigbar. 0.002 Grad – welches Lebewesen würde diesen fast nicht mehr messbaren Temperaturunterschied spüren? Dabei sind die Resultate der Studie umso glaubwürdiger, als die Autoren nicht im Verdacht stehen, «Klimaskeptiker» zu sein. Der «Tages-Anzeiger» berichtete denn auch von einer «Rangliste der Klimasünder». Bloss: Die Schweiz gehört definitiv nicht dazu. Diese historischen Erkenntnisse decken sich mit aktuellen Daten: Auch heute steuert unser Land nur rund einen Tausendstel zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. 

    Wir können mit dem Gesetz keinen Quadratzentimeter Gletscher retten
    Daraus folgt: Mit einem Ja zum Klimaschutzgesetz können wir das Klima, welches das Gesetz zu schützen vorgibt, nicht schützen. Der Wirkung der massiven Massnahmen – und damit von «netto null» – wäre annähernd null. Wir könnten damit nicht einen Quadratzentimeter Gletscher retten und keinen einzigen Hitzetag verhindern. 

    Dies müssen wir im Sinne einer nüchternen Kosten-Nutzen-Analyse dem Preis gegenüberstellen, den wir für das Klimagesetz bezahlen. «Energie wird deutlich teurer, wenn wir Öl, Gas und AKWs ersetzen», sagt ETH-Professor Andreas Züttel in der «Sonntagszeitung». Er ist der Autor einer grossen ETH-Studie, die berechnet hat, dass die Energiekosten pro Person jährlich von heute 3000 bis auf 9600 Franken steigen könnten. Die Gegner des «Stromfresser-Gesetzes» rechnen mit Kosten von rund 400 Milliarden Franken für den energetischen Totalumbau mit dem Ziel «netto null». Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssten Milliardensubventionen an ohnehin boomende Branchen leisten. Belastet würde die Bevölkerung auch durch steigende Mieten und Produktepreise. 

    Horrende Kosten und Risiken
    Hinzu kommen die Folgen für die Energieversorgung. Der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern – und damit ein faktisches Verbot für Benzin, Diesel, Öl und Gas – führt zu einem enormen Mehrbedarf an Strom. Und dies, während wir gleichzeitig die Kernkraftwerke abstellen. Selbst Berufsoptimisten geraten ins Grübeln, wenn sie diesen Tatsachen ins Auge sehen. Ganz zu schweigen von der Landschaftsverschandelung durch Tausende Windräder und Millionen von Quadratmetern an Solarpanels. Das Klimaschutzgesetz könne deshalb sogar «kontraproduktiv» sein, so Professor Züttel in der «Sonntagszeitung». 

    Zu den gesellschaftlichen und politischen Kosten gehört auch, dass das Klimagesetz dem Bundesrat einen Blankoscheck ausstellt, um die Bürgerinnen und Bürger mit Zwangsmassnahmen zu bevormunden («Nein, mit diesem Motor darfst nicht fahren», «Nein, mit dieser Heizung darfst du nicht heizen», «Nein, in diesem Haus darfst du nicht wohnen»). Und dies alles wegen 0.002 Grad? 

    Fazit: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Klimagesetzes ist überwältigend negativ. Wir würden damit reine Symbolpolitik betreiben – mit horrenden Kosten und Risiken für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Und damit für unseren Wohlstand und unser Wohlergehen.

    Dr. Philipp Gut  

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